Der Münchner Klimaherbst 2026:
No (good) life on a hot planet?
Der Münchner Klimaherbst widmet sich jedes Jahr einem neuen Themenschwerpunkt. 2026 dreht sich alles um „Klimaanpassung, Resilienz und das gute Leben“. Hier geben wir einen Einblick in die zentralen Inhalte, Fragen und Perspektiven, die den Klimaherbst 2026 prägen.
Die Ausgangslage
Die Klimakrise ist keine entfernte Zukunftsbedrohung mehr, sondern bereits spürbare Realität. Durch den jahrzehntelangen Ausstoß von Treibhausgasen hat die Erderhitzung ein Niveau erreicht, das schon heute messbare Veränderungen verursacht – und sich in den kommenden Jahren weiter verstärken wird. Während es entscheidend bleibt, die Emissionen drastisch zu reduzieren, müssen wir uns gleichzeitig auf die unvermeidbaren Folgen einstellen. Die zentrale Frage lautet daher: Wie können wir auf einem heißeren Planeten gut leben?
Anpassung: Was verändert werden muss
Klimaanpassung umfasst Maßnahmen, die notwendig sind, um den Folgen extremer Hitze, Starkregen, Dürre oder steigender Meeresspiegel zu begegnen. Dazu zählen etwa ein verbesserter Katastrophenschutz, neue Bauweisen, angepasste land- und forstwirtschaftliche Praktiken oder hitzeresistente Gestaltung öffentlicher Räume. Auch Veränderungen im Arbeitsalltag, im Gesundheitswesen und in der Infrastruktur spielen eine wichtige Rolle.
Widerstandsfähigkeit: Was uns resilient macht
Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Individuen, Gemeinschaften und Ökosystemen, mit den Folgen der Erderhitzung so umzugehen, dass sie langfristig bestehen können. Es geht darum, Schocks auszuhalten, sich zu erholen und gestärkt daraus hervorzugehen. Doch ist gesellschaftliche Resilienz das richtige Ziel – und wie viel davon können wir überhaupt beeinflussen?
Zwischen Zielkonflikt und Synergie
Ein zentrales Spannungsfeld entsteht zwischen Anpassung und Emissionsminderung. Manche Maßnahmen nützen beidem – etwa Stadtbegrünung –, andere hingegen können sogar zu steigenden Emissionen führen. Wie lassen sich Prioritäten setzen? Wie wird über Anpassung politisch verhandelt? Und warum ist das Thema bislang kaum im öffentlichen Bewusstsein verankert?
Gerechtigkeit als Grundlage
Anpassung und Resilienz werfen zudem grundlegende Gerechtigkeitsfragen auf: Wer profitiert von Schutzmaßnahmen – und wer wird übersehen? Wie verhindern wir, dass privilegierte Gruppen noch stärker bevorteilt werden? Welche Verantwortung tragen wohlhabende Länder gegenüber Regionen, die besonders stark betroffen sind? Und wie können Anpassung, globale Solidarität und Fragen von Flucht und Migration zusammengedacht werden?
Konkrete Wege nach vorn
Neben den großen Fragen geht es auch um praktische Antworten: Welche erfolgreichen Beispiele für Anpassung und Resilienz gibt es bereits weltweit? Was können wir daraus lernen? Welche Rolle spielen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft? Und wie gelingt es, Menschen für Anpassungsprozesse zu begeistern – vielleicht sogar über das Gefühl von Selbstwirksamkeit, Beteiligung und Zusammenhalt?
